Herz.Gehirn

Warum dieser Blog?

Viele Menschen und auch Unternehmen ändern etwas, wenn es zu spät ist. Wenn Sie
mit dem Rücken zur Wand stehen und scheinbar keine Wahlmöglichkeiten mehr haben.
Mein Ansatz als Coach ist u.a. der Folgende:

  • Sich frühzeitig mit sich selbst auseinanderzusetzen.
  • Von Zeit zu Zeit den eigenen Kompass im Blick zu haben und seinen aktuellen Standort bestimmen.
  • Sicherstellen, ob die Kompass Ausrichtung noch mit meiner gewünschten Zielpeilung übereinstimmt.

Als Coach unterstütze ich Menschen auf Ihrem Weg zu sich selbst, zu mehr Selbstwahrnehmung, Wahlmöglichkeiten und letztendlich persönlicher Zufriedenheit.
Die Beschäftigung mit neuronalen Themen, dem eigenen Herzschlag und dem eigenen Denken und Handeln ist ein wichtiger Schritt in Richtung Persönlichkeitsentwicklung. Wie ich dazu komme, erkläre ich im Folgenden.

Vor einigen Jahren habe ich mit Faszination das Buch
Die neue Medizin der Emotionen“ von David Servan Schreiber gelesen. Dort habe ich vom Heart Math Institute, HRV, Kohärenz und Biofeedback gehört. Das hat sehr stark meine Neugierde geweckt und ich finde mich Monate nach dem Lesen hier beim Schreiben dieses Blogs wieder.

Die Zusammenhänge zwischen Emotionaler Intelligenz, Neurobiologie und altem Wissen sowie der körperlichen, physischen Betrachtungsweise im Coaching werden deutlich. „Die Einheit von Körper und Geist“. Ein Slogan, der für mich früher nur eine Aneinanderreihung von Wörtern bedeutete, hat heute eine deutliche Klarheit. Etwas zum Anfassen und zum Begreifen.
Herzratenvariabilität oder HRV.
Was ist das?
Gehen wir z.B. von einem Ruhepuls von 60 aus, also ein Herzschlag mit 60 Schlägen pro Minute, wäre der Abstand zwischen den Schlägen rein rechnerisch 1 Sekunde lang. Das ist aber nicht so. Lange hat man gedacht, dass ein gleichmäßiger Puls, Ähnlich wie ein Metronom, ein gesunder Puls sei. Heute weiß man, das trifft nicht zu. Wir brauchen Variabilität. Unser Herz ist ständig dabei zu beschleunigen und wieder zu verlangsamen. Und so kann es sein, dass dein Ruhepuls von zum Beispiel 60 Schlägen in der Minute innerhalb von 1 Minute auf 80 Schläge oder mehr variiert und sich auch wieder in Richtung 60 Schläge verändert.
Ein Spruch weiser, alter Chinesen soll folgendermaßen lauten: „Wenn der Herzschlag so regelmäßig wie das Klopfen des Spechts oder das Tröpfeln des Regens auf dem Dach wird, wird der Patient innerhalb von vier Tagen sterben“.
Anders ausgedrückt: Je größer die Variabilität, also der zeitlichen Unterschiede zwischen zwei Herzschlägen ist, desto günstiger ist das für den Menschen.
Eine Herzratenvariabilität bezeichnet vereinfacht die Amplitude zwischen höchstem und niedrigsten Wert. Im oberen Beispiel 80 und 60. Also beträgt die Amplitude 30. Auf eine detaillierte Beschreibung sowie zusätzliche Parameter gehe ich hier nicht weiter ein, weil es mir um das dahinter liegende Prinzip geht.
Was bedeutet Kohärenz oder Herzkohärenz?
Gibt man den Suchbegriff Herzkohärenz ein, bekommt man ca. 37000 Vorschläge. U.a.: „Eine optimale Synchronisierung der Rhythmen von Herzschlag, Atmung und Blutdruck. “
Oder beim Heart Math Institute: „Ein optimaler Zustand, in dem Herz, Geist und Emotionen geordnet und im Gleichklang sind. Auf Körperebene agieren Immun-, Hormon-und Nervensystem in einem Zustand energetischer Koordination.“ „Synchronisation unserer körpereigenen Systeme“.

"Der Körper spricht mit Dir. Du musst nur zuhören!"

"Dem Gehenden legt sich der Weg unter die Füße."

Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben herausgefunden und nachgewiesen, dass die Art und Weise, wie das Herz beschleunigt und wieder abbremst von unseren Emotionen abhängig ist.
Warum ist das so?
Hier ist ein Buch des Biologen, Physikers, Psychologen und Trauma Forschers Peter A. Levine „Sprache ohne Worte“ empfehlenswert.
Manchmal ist es erstaunlich, wie Bücher oder Hörbücher den Weg zu einem finden. Dieses Buch habe ich kurz vor meiner Erfahrung mit dem tödlichen Unfall gelesen. Meine Erfahrungen und den Weg meiner Selbsttherapie habe ich in meinem Blogartikel „Freud und Leid“ beschrieben.

Sieht, hört oder fühlt der Mensch etwas im Außen, reagieren alle Menschen nach einem bestimmten Prinzip: zuerst mit Mobilität. Kommt der Säbelzahntiger vorbei, wird in Millisekunden im Gehirn entschieden, ob er eine Gefahr darstellt oder nicht. Biochemische Prozesse führen dazu, dass u.a. Hormone ausgeschüttet und Gene aktiviert werden wie z.B. Adrenalin und Cortison. Es kommt zum vielseits zitierten Prozess von Angriff, Verteidigung oder Flucht. Blitz schnell wird Blut in die Beine und Arme gepumpt, um entweder schnell zu rennen (Flucht) oder zu kämpfen (Verteidigung). Das Blut wird aus der Magengegend gepumpt, und wir empfinden eine sofortige Appetitlosigkeit. Bei Tieren brachte die damit verbundene Entleerung des Magens eine Gewichtsreduzierung. Diese verschafft teilweise dem möglichen Opfer einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem Angreifer bei der Flucht.
Funktioniert dieses alles nicht, tritt die Immobilität in Kraft. Übersetzt heute sagen wir dazu Schockstarre, sich totstellen oder Lähmung. Das kommt ebenfalls aus der Zeit des Säbelzahntigers und führt dazu, dass ein vermeintlich totes Opfer für manche Angreifer uninteressanter ist als ein lebendes Tier.
Bezogen auf die heutige Zeit kann man sagen, dass anstelle eines Säbelzahntigers zum Beispiel ein verbaler Angriff von meinem gegenüber stattfindet oder ich eine schlechte Nachricht erfahre. Blitz schnell bewertet das Gehirn alle empfangenen Signale über alle Sinneskanäle und aufgrund meiner Bewertung folgt in Millisekunde eine Reaktion wie oben beschrieben.

Da es sich hier um eine Stresssituation handelt weiß man heute, dass diese Reaktion des Körpers als eine kurzfristige Reaktion des Körpers gedacht ist, die zum Überleben oder zur angemessenen Reaktion notwendig war. Energetisch handelt es sich hier für den Köper um eine Art 100 Meter Wettlauf mit der Aktivierung aller zur Verfügung stehenden körpereigener Ressourcen. Leider ist heutzutage sehr viel verbreitet, dass diese kurzfristige Stresssituation den ganzen Tag oder sogar mehrere Tage und Wochen, manchmal Jahre anhält. Der Körper ist vom Ursprung nicht dafür gemacht, diese Stressphasen lange durchzuhalten. Die Ergebnisse wie Burnout, Zusammenbruch und Leistungseinbrüche sind bekannt.

Es gibt Berichte und Slogan wie „Stress macht dumm“ oder „Warum Adrenalin und Cortison das Gehirn schrumpfen lassen“ oder „Stress macht vergesslich“, etc…
Dieser Stress hat unter anderem auch sehr starke Auswirkung auf Herz-Kreislauf-System und damit starken Einfluss auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aktuell (2018) auf der europäischen Seite der Weltgesundheitsorganisation: www.Euro.WHO.INT nachzulesen, weiß man das in der europäischen Region zum Beispiel Herzkreislauf Erkrankung mit fast 50 % der Gesamtzahl die häufigste Ursache für einen vorzeitigen Tod (vor dem vollendeten 65. Lebensjahr) darstellt.
Es handelt sich hier also nicht um ein Thema, welches nur bestimmte Berufsgruppen oder Personengruppen einschließt, sondern sich verstreut in der arbeitenden Bevölkerung breitmacht. Es ist leicht zu sagen, das betrifft mich nicht, ich bin jung oder ich bin nicht die Zielgruppe.

Was kann ich jetzt tun?
Was hilft mit dieser Erkenntnis für mein alltägliches Leben?

Es gibt eine ganze Menge Dinge, die man tun kann. Selbstwahrnehmung und Eigenverantwortung ist ein zentraler Punkt dabei. Es gibt viele Methoden sich in einem guten Zustand von Entspannung und Kohärenz zu bringen. Sei es Meditation, autogenes Training, Achtsamkeit Mindfulness, Atemübungen, Sport, Ernährung, etc. An erster Stelle steht immer die Entscheidung, sich mit sich selbst zu beschäftigen und herauszufinden und zu beobachten, wo ich gerade stehe, und was mir mein Körper für Signale sendet. Viele Menschen befinden sich bereits im Dauerstress, und können und wollen keine Körper eigenen Zeichen zu lassen oder wahrnehmen. Nehmen wir zum Beispiel die Metapher des Scheinwerfers der Aufmerksamkeit, so ist es meiner Meinung nach hilfreich für den Anfang, ein oder zwei Scheinwerfer auf sich, auf sein Herz oder auf die Art der Stresslevel zu richten. Damit bekommen wir wieder ein Gefühl dafür, wie es mir gerade geht und welche Zeichen mein Körper vielleicht schon senden. Kontakt mit sich selbst.

Bio-Feedback-Systeme sind eine hervorragende Möglichkeit, sofort einen inneren Zustand von Herzschlag Herzratenvariabilität auf zum Beispiel einem Handy oder Laptop sichtbar zu machen. Mittels eines Ohrclips zum Beispiel. Inner Balance Trainer von Heart Math Institute: http://www.heartmathdeutschland.de/. Verbindet man den Ohr Clip mit dem Smartphone wird eine Grafik sichtbar. Sofort kann ich meinen Ist-Stand ablesen und sofort mithilfe von positiven Gedanken und Atemtechniken kann ich eine Veränderung ablesen. Ich habe hier also eine Möglichkeit, selbst Einfluss auf meinen inneren Zustand zu nehmen und dieses sofort bestätigt zu bekommen!

Gestresste und nicht gestresste Personen nutzen unterschiedliche Hirnregionen und unterschiedliche Strategien beim Lernen. Das berichten die Kognitionspsychologen PD Dr. Lars Schwabe und Prof. Dr. Oliver Wolf von der Ruhr-Universität in der Zeitschrift Journal of Neuroscience. Nicht gestresste Personen wandten eine bewusste Lernstrategie an, während gestresste Probanden sich eher auf ihr Bauchgefühl verließen. „Diese Ergebnisse zeigen zum ersten Mal, dass Stress einen Einfluss darauf hat, welche der verschiedenen Gedächtnissysteme das Gehirn anschaltet“, sagt Lars Schwabe.
L. Schwabe, O. Wolf (2012): Stress modulates the engagement of multiple memory systems in classification learning, Journal of Neuroscience, doi: 10.1523/JNEUROSCI.1484-12.2012
Studien: Informationsdienst Wissenschaft. https://idw-online.de/de/news491156

Weitere Details zu körpereigenen Funktionen und Abläufen gibt Prof. Joachim Bauer, ein deutscher Arzt mit Ausbildung als Internist, Psychiater und Psychosomatischer Mediziner in seinen vielen Büchern. Vor allem in seinem Buch „Das Gedächtnis des Körpers“ gibt er detaillierte Beschreibungen von hormonellen und gentechnischen Abläufen.
https://www.piper.de/buecher/das-gedaechtnis-des-koerpers-isbn-978-3-492-30185-5
Prof. Joachim Bauer

Was bringt mir all dies Wissen und warum erzähle ich das hier?
Spannend an der ganzen Herz-Geschichte ist, dass es mittlerweile klar ist, dass das Herz ein separates Nervenzellengeflecht hat ähnlich den Gehirnnervenzellen Strukturen. Man spricht hier auch von Herzgehirn. Herausgefunden worden ist ebenfalls, dass es viel mehr und größere Informationsstränge vom Herzen zum Gehirn gibt als umgekehrt. Das bedeutet, das Herz ist nicht nur eine Pumpe, die vom Gehirn gesteuert wird. Das Herz sendet Informationen zum Gehirn und ist teilweise für die Funktion des Gehirns verantwortlich. Also macht es für mich Sinn, sich näher mit dem Herzen zu beschäftigen und sogar Übung (positive Gedanken und Atemübungen) ins tägliche Handeln einzubauen. Ich selbst kann also mittels Herz Einfluss nehmen auf Funktionen und Abläufe im Gehirn und damit auf mein Leben und meinen Weg zu persönlicher Zufriedenheit.
Das finde ich so spannend und lässt mich diese Zeilen schreiben.

Des Weiteren verstehe ich nun Zusammenhänge besser zwischen rein kognitiven, geistigen Abläufen und körperlichen Symptomen und Möglichkeiten. Damit kann ich als Coach und Trainer anders und feinfühliger beim Klienten agieren.
Nutzt man „nur“ ein Modell oder einen bestimmten Prozess einer Coaching Methode so bekommt man oft ein gutes Ergebnis, vor allem, wenn es sich um ein gutes Modell handelt. Bezieht aber wie oben beschrieben weitere Bestandteile und mögliche Einflussgrößen wie z.B. Herz mit ein, so erhält man einen größeren Überblick und kann aus mehr Wahlmöglichkeiten in der Arbeit als Coach schöpfen.
Hier bekommt auch der Begriff „Ganzheitlich“ eine neue Dimension. Ebenso wirkt der Begriff Empathie vollständiger. Die eigenen Emotionen sowie die Emotionen der anderen erkennen und damit angemessen umgehen ist die Kunst hinter „EQ – Emotionale Intelligenz“, so wie Daniel Goleman sie versteht. Mit diesem Wissen und der Anwendung von oben beschriebenen habe ich also direkte Einflussmöglichkeiten, meinen eigenen EQ zu erhöhen und das Leben führen, das ich möchte.

Ich selbst habe es also in der Hand. Ich muss es nur tun. Oft hilft es, den ersten Schritt zu gehen.

Ich begleite Menschen und Unternehmen in Veränderungs- und Wachstumsprozessen.

Nehmen Sie Kontakt mit mir auf und wir besprechen Ihren persönlichen Weg.
Ich freue mich auf Sie.

Ihr Daniel Hermes

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